Der Wanderweg durch die im Hochschwarzwald gelegenen Wutachschlucht zählt nicht umsonst zu einer der schönsten Wanderungen in Deutschland. Die drei Schluchtenartigen Abschnitte liegen an der oberen Wutach und schlängeln sich auf gut 30 Kilometern Länge durch den Naturpark Südschwarzwald und sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Man kann die teilweise bis zu 150 Meter tief eingeschnittene Wutachschlucht auf dem so genannten Schluchtensteig in mehreren Etappen erkundigen oder man unternimmt Tagestouren in der Schlucht, die seit tausenden von Jahren durch die Kraft der Wutach geformt wurde.

Von Freiburg aus fährt man ca. 1 Std mit dem Auto bis nach Lenzkirch im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg unweit des Titisees. Von Ende April bis Anfang Oktober gelangt man von hier aus mit dem Wanderbus an die klassischen Einstiegsziele an der Schattenmühle oder der Wutachmühle.

hölzerner Wegweiser Wutachschlucht
Blick durchs Herbstalub auf die Schattenmühle
rostige Mutter an Eisenbrücke über der Wutach

An beiden Mühlen gibt es auch Wanderparkplätze für PKW um von dort aus in die Schlucht aufzubrechen. Von der Wutachmühle aus gelangt man in westlicher Richtung hinein in die  überwältigende Landschaft entlang der Wutach.

Der Wanderweg verläuft immer leicht auf- und abwärts ohne dabei wirklich viel an Höhe zu gewinnen. Bis zur Schattenmühle sind es auf gut 15 Kilometern nur etwa 350 Höhenmeter im Anstieg.

Relativ breit ist der Weg zu Beginn. Das wird sich aber im Verlauf noch ändern. Zahlreiche Flussufer entlang des Weges laden zum Verweilen ein und bieten dabei dem Betrachter imposante Wasserspiegelungen bei schönem Wetter.

Herbstlaub an den Bäumen entlang der Wutach
schmaler Weg über die Steinkante an der Felswand
Steg über die Wutach spiegel sich im Wasser
Felswände und Herbstlaub spiegeln sich im Wasser
hohe Felswände entlang der Wutach
Stahlseil an der Felswand zur Sicherheit

Kleinere Stege bringen einen immer wieder trockenen Fußes auf die andere Seite der Wutach und so geht es einige Zeit mal links- und mal rechtsseitig immer tiefer hinein in die Schlucht und die ersten Felsformationen sind bald, mal mehr und mal weniger im Wald verborgen, auszumachen.

Schnell werden diese Felsen auch deutlich höher und dem Namen Schlucht wirklich gerecht. Diese Landschaft ist wirklich sehr beeindruckend und die Muschelkalkfelsen mit solch schönen Namen wie Amselfels, großer Kanzelfels, Engländerfels oder Forellenfelsen bieten zusammen mit dem bunten Laub der Bäume in der herbstlichen Sonne ein atemberaubendes Farbenschauspiel.

Der Name Wutach kommt von „wütende Ach“ was schwer zu glauben ist, angesichts der Tatsache das sie sich gemächlich durch ihr teils breites Flussbett schlängelt und dabei an manchen Stellen die Felswände unterspült. Allerdings kann man sich gut vorstellen, dass sich dies zur richtigen Jahreszeit auch anders darstellt.

Holzsteg etwas oberhalb der Wutach
Holztreppe an Felsklippe
Helle Felswand im Sonnenlicht an einer kleinen Bucht

Auf dem 1995/96 vom Schwarzwaldverein neu errichteten Rümmelesteg gelangt man erneut über die Wutach und kann dabei den alten Steg bestaunen, welcher durch Hochwasser und Unterspülung nicht mehr genutzt werden kann und heutzutage Denkmal dient.

Nach gut 7 Kilometern erreicht man die Schurhammerhütte bevor es deutlich steiler aufwärts zur Felsengalerie geht, von wo aus man den schönen Ausblick hoch über der Wutach genießen kann.

Danach verläuft der Wanderweg wieder mehr in Wassernähe und allmählich bewegt man sich auf die Kapelle Bad Boll zu. An dieser Stelle gab es mal den ehemaligen englischen Kurort Bad Boll. Klingt erst mal etwas verwunderlich, aber angelockt von dem Forellenreichtum der Wutach waren scheinbar Engländer die ersten Fremden Besucher an der Schlucht.

Breite Bucht in herbstlicher Pracht
tiefe Schlucht umringt von Bäumen im Herbstkleid
kleine Kapelle Bad Boll

Unweit dieser Kapelle gibt es noch eine alte Ruine, welche man noch bestaunen kann. Zurück auf dem Weg gen Schattenmühle quert man erneut den Fluss auf dem Fritz-Hockenjos-Steg und gelangt auf wurzeligen Wegabschnitten weiter dem Tagesziel entgegen.

Auf der rechten Seite wartet dann unübersehbar ein kurios anmutendes Gebilde auf den Wanderer. Von einem so genannten Quelltuff rieselt Wasser über Moos auf das Gestein am Wegesrand.

Über eine kleine Lichtung hinweg gelangt man dann wenig später zur Schattenmühle, welche zwischen Göschweiler und Gündelwangen in der Schlucht liegt.

Das familiär geführte Gasthaus bietet durchgehend warme Küche, einen großen Biergarten und diverse Gästezimmer. Das perfekte Ziel um sich nach der Wanderung wieder zu stärken und sich ein kühles Radler schmecken zu lassen.

Mit dem Wanderbus gelangt mann von hier aus wieder zurück nach Lenzkich.

Tourinfo

Schwierigkeit

leicht

Streckenlänge

13,8 km

Dauer

5,5 Std

Aufstieg

701 m

Abstieg

607 m

GPS Download

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